Indien: Die Steinbruchkinder von Yeleswaram

Aufmacherbild_Steinbruch

Das Karma und
der Gott der Steine

Das Licht kann täuschen. Mitunter betrügt es die Sinne. Es schönt die Dinge, romantisiert das Leben, gaukelt Idylle vor. Morgens um sechs etwa, wenn die trockene, fruchtlose Erde von Yeleswaram in sattem Gold glüht, wenn die Familien mit den ersten Strahlen der Sonne in die Steinbrüche ziehen, dann funkelt das öde Grau des Granits wie kristalines Silber. Und wenn zwischen den Felsen der monotone Klang der Schlaghämmer widerhallt, dann flirrt der feine Steinstaub wie diamantener Flitter, und die zerlumpten Menschen leuchten im warmen Gegenlicht wie Gestalten aus einer fernen Welt, der Zeit entrückt und vom Gleißen des Lichts verklärt.

Dann trottet die kleine Raja schlafestrunken hinter ihren Eltern und Brüdern her. In einer Hand ihre Wasserflasche, über der Schulter den Hammerstiel. Von weitem strahlt sie wie ein heller Stern, ein Leuchtpunkt im kargen Gestein, in quittengelbem Kleidchen mit Blumenmuster. Doch der helle Schein verflüchtigt sich. In ihrem Gesicht. Die Lippen zusammengepresst schaut die Siebenjährige ins Leere, aus viel zu alten Augen, die viel zu früh den wachen Kinderblick verloren haben. Ohne Wut, ohne Trauer, ohne Tränen. „Der Steinbruch ist gut“, sagt Raja mit tonloser Stimme und blickt zu ihrer Mutter auf, „hier arbeite ich gern.“

Die Mutter nickt und Rajas verschwielte Hände greifen wieder zum Hammmer, selbsttätig wie ein Maschinchen. Mit der ganzen Wucht ihres kleinen Körpers zertrümmert das Mädchen den schwarzen Granit. Große Steine zu kleinen Steinen. Von morgens bis abends. Rajas geschundenen Beine sind mit Narben übersät. Splitter vom harten Granit. Ihr linker Fuß rutscht ständig aus einer verschlissenen Ledersandale, in der früher einmal der Fuß eines Erwachsenen gesteckt hat. Und wenn sie mit dem Hammer nicht den Stein sondern ihre Zehen trifft, dann zuckt sie kurz mit den Mundwinkeln, beißt die Zähne zusammen und sagt: „Es tut nicht weh.“ Und fragt man sie, was sie am liebsten spielt, dann sagt sie gar nichts und schaut ihre Mutter an, als läge in deren Gesicht die Antwort auf die Frage. Doch die Mutter lächelt und schweigt. Dann schlagen die Hämmer wieder zu. Dicke Brocken zu kleinem Schotter. Jeden Tag, jede Woche, irgendwo auf dem Lande in dem indischen Bundesstaat Andrah Pradesh.

Fünf Stunden Zugreise südlich von der Millionenstadt Vishakhapatnam am Golf von Bengalen verliert das farbenprächtige Indien seinen Glanz. Hier, in den fünfzig Steinbrüchen rund um das Städtchen Yeleswaram regiert das Grau, das staubige Grau des Granits. Gleich einem tristen Schleier umhüllt es die Landschaft, legt sich auf Gräser, Palmen und Strohhütten, auf streunende Köter, bucklige Rinder und auf Menschen. Der Staub brennt in den Augen und verklebt die Poren der Haut. Er kriecht in die Lungen, lässt die Menschen ergrauen, zu fahlen Gesichtern, die ständig hüsteln und schwarzes Gespei rotzen aus Nase und Hals.

Hier in den Steinbrüchen ist das Reich von „King Raju“. Er ist der König, der Herrn der Steine und der Gott der Steinbruchmenschen. Gewiss, am Firmament der hinduistischen Götterwelt ist Raju nur ein kleines Licht, nur einer von ungezählten lokalen Gottheiten. Aber die Menschen von Yeleswaram geben ihm Macht. Viel Macht. Raju herrscht über 7000 Familien. Er hat sie an die Kette gelegt, gefesselt an den schwarzen Granit. Sie hausen im Staub der Steine. Hier zeugen sie ihre Kinder, hier bestatten sie ihre Toten. In der Zeit dazwischen verkaufen sie ihre Muskelkraft an jene, denen die Steinbrüche gehören. Mister Vengaich nennt zwanzig Steinbrüche sein eigen. 18 Lastwagen sollen ihm gehören. Manche sagen, es sind sogar 30 Trucks. Mindestens 500 Leute sollen für ihn arbeiten, oder auch 600 oder 700, für einen Lohn der so erniedrigend schäbig ist, dass die Eltern ihre Kinder zur Schufterei mitschleppen müssen. Ob es zweitausend, dreitausend oder gar fünftausend Kinder sind – Fünf-, Sieben- oder Zwölfjährige – niemand weiß es genau.

Lova ist neun. In aller Morgenfrühe zieht er los, um „King Raju“, ein Opfer darzubringen. „Weil mein Vater es mir befohlen hat“, sagt der schmächtige Junge. Der unscheinbare Opferplatz liegt am Rande eines Zufahrtsweges zum Steinbruch der Indra-Company. Irgendwann einmal haben die Arbeiter von Yeleswaram hier sechs Granitsteine hochkant aufgestellt, sie mit gelber Farbe angestrichen und mit drei roten Bindi-Streifen versehen. Die sollen das dritte Auge Shivas symbolisieren, jenes Gottes, der zerstört und vernichtet, um den ewigen Lauf der Dinge in Gang zu halten, den Kreislauf des Werdens und Vergehens. Vielleicht aber gelten die heiligen Steine von Yeleswaram auch nur deshalb als heilig, weil irgendjemand sie irgendwann für heilig erklärte. Seit sieben oder acht Jahren stehen die Steine hier, behauptet der Arbeiter Dimala Das. „Nein“, erwidern zwei Alte, „seit mindestens vierzig oder fünfzig Jahren.“ Niemand widerspricht. Was verwundert. Denn damals gab es die Steinbrüche von Yeleswaram noch gar nicht. Doch was spielt die Zeit schon für eine Rolle, an einem Ort, wo im Denken der Menschen das Gestern so war wie das Heute und wo das Heute so sein wird wie das Morgen.

Aus einem silberglänzenden Blecheimer versprenkelt Lova geweihtes Wasser und streut gelbes Tarmaric-Pulver über die Göttersteine. „Weil sie uns ernähren.“ Dann legt er eine aufgeschlagene Kokosnuss sowie zwei Bananen nieder und verbrennt wohlriechendes Räucherwerk. Die umstehenden Arbeiter erklären: „Raju ist unser Gebieter. Er vertreibt böse Geister, schützt vor Verletzungen und gibt uns zu Essen.“

Doch der Gott der Steine sorgt schlecht für seine Kinder. Er gibt nichts und nimmt alles. Dem zwölfjährigen Danbapati, der für acht Deutsche Mark pro Woche Schotterkörbe schleppt, hat der Steinbruch die Kindheit geraubt, ebenso wie dem siebenjährigen Surya, den Kindern der Familie Ganteti oder der 14-jährigen Bora Mani. Sie stürzte von einem Felsen und brach sich einen Arm, der ohne medizinische Versorgung einfach nicht mehr heilen wollte. Surya ist – wie viele im Steinbruch – auf einem Auge blind. Ein umherschwirrender Granitsplitter kostete ihn sein rechtes Augenlicht. Jeder Hammerschlag setzt winzige, scharfe Steingeschosse frei. Sie stechen ins Fleisch und bilden eitrige Entzündungen. Manchmal bohren sie sich durch die Netzhaut. Dann laufen den Steinbrechern die Augen aus. Vor zwei Jahren traf ein Splitter die 13-jährige Valluri Ammati. „Ich musste kurz ins Hospital“, sagt sie, „ein Arzt klebte ein Pflaster auf mein linkes Auge. Das war alles. Für einen Augenarzt hatten meine Eltern kein Geld.“

Für den heute 30-jährigen Pradhu Das begann die Schinderei im Steinbruch, als er gerade einmal fünf Jahre zählte. Sie endete vorletzten November. „Ich war beim Steineklopfen unterhalb des Felshanges.“ erzählt er. „Ich stand im Staub, es war sehr heiß und die helle Sonne hat mich geblendet.“ Dass ein scharfkantiger Granitbrocken herabstürzte, weiß Pradhu nur vom Hörensagen. „Ich war sofort bewusstlos.“ Als er wieder zu sich kam, fehlte sein linker Unterschenkel. „Ich habe tagelang über das Unglück geweint. Nein, nicht vor Schmerzen. Wegen meiner Frau und den drei Kindern. Was sollen sie essen? Woher sollen die Rupien kommen, jetzt wo ich nicht mehr arbeiten kann?“

Der ungnädige Gott der Steine fordert Opfer. Sechs Tote soll es in den letzten zwei Jahren in den Steinbrüchen gegeben haben, sagen die einen. Es waren zehn Tote, behaupten andere Arbeiter. „Nein, es waren fünfzehn“, wird widersprochen. Die Menschen aus Yeleswaram wissen es selber nicht. Niemanden interessieren statistische Daten. Niemand zählt die zerschmetterten Glieder, die eingeschlagenen Köpfe. Niemand führt Buch über die Zahl derer, die von den ungesicherten Seilen in den Felsklippen zu Tode stürzen. „Es passierte vor unserer Hütte“, erzählt Vasa Appalakonda. „Mein Mann hackte Feuerholz, als in der Nähe gesprengt wurde. Mit Dynamit. Ein schwerer Stein flog heran und erschlug ihn.“ Heute muss die Steinbrecherin Vasa ihre drei Kinder alleine durchfüttern. Ein Wort der Klage jedoch kommt nicht über ihre Lippen. „Schicksal“, sagt sie, „Karma.“

Immer wieder fällt unter den Steinbruchmenschen dieses Wort. Die vielen Unfälle im Stein sind keine Folge der fehlenden Sicherheitsvorkehrungen und katastrophalen Arbeitsbedingungen, sondern Karma. Immer wieder liefert der Karmaglaube das Erklärungsprinzip für alles, was den Menschen widerfährt. Karma ist der Name für jenes unerbittliche Gesetz der Kausalität im Kreislauf der Wiedergeburt. Jedes Glück und jedes Unglück, jedes Lachen der Freude und jede Träne der Trauer folgt aus ewigen Gesetzen, ist die Konsequenz aus früheren Leben, aus guten und schlechten Taten. Der Glaube an das Karma  bringt sanftmütige Duldsamkeit hervor, aber auch unsägliche Lethargie, das apathische Ausharren von Menschen, die niemals lernen konnten ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Dr. Balla Jyothiraju spricht nicht von Karma, und er glaubt auch nicht an Raju, den König der Steine. Er redet lieber von Ausbeutung und Frühkapitalismus. „Das Dilemma der indischen Massen“, sagt er, „ist ihre unglaubliche Leidensfähigkeit. Kaum Aufruhr, kaum Widerstand. Die Ärmsten sind zufrieden mit dem, was ihnen die Reichen übriglassen.“ Dr. Balla versteht die Menschen aus Yeleswaram, und doch, er spricht eine andere Sprache, er denkt die Gedanken des Westens. Sechs Jahre studierte er im US-Bundesstaat Ohio, machte seinen Doktor der Philosophie, kennt Kant und Hegel und alle sozialrevolutionären Theoretiker. Heute ist er Direktor eines christlichen Colleges in der Nachbarstadt Rajamundy und möchte junge Menschen dazu bewegen, „aktiv an ihrer Befreiung und für ihre Rechte zu kämpfen.“ Doch das tun die Arbeiter in den Steinbrüchen nicht. „Weil sie nichts wissen. Sie wissen wirklich nichts von der Welt.“

Wie sollen sie auch. Der von Granitstaub und Steinsplittern erblindete Venkanna weiß nicht einmal, wie alt er ist. 55 Jahre, vielleicht aber auch sechzig. Eine Schule hat er niemals besucht. Wie alle Steinbruchmenschen. Niemand liest hier eine Zeitung oder ein Buch. Kaum jemand hat die Umgebung des Steinbruchs jemals verlassen. Große Steine zu kleinen Steinen, von morgens bis abends. Auf den Straßen, die mit dem Schotter gebaut werden, können die Arbeiter nicht reisen. In den Häusern, die mit ihrem Beton errichtet werden, dürfen sie nicht wohnen. Dazu fehlt das Geld. „Doch die Kinder“, sagt Venkanna, „die sollen es besser haben. Sie sollen etwas lernen.“ Nicht alle denken so. „Nein“, sagen viele der umstehenden Arbeiter. „Die Schule bringt nichts. Reine Zeitverschwendung.“

„Wenn wir die Kinder in die Schule schicken, haben wir nicht genug zum Leben“, sagen Pomaiah Ganteti und seine Frau Ratnam. Dass ihre Töchter Lova und Marythelli und der achtjährige Sohn Gavara mit im Steinbruch arbeiten, verraten die verschwielten und zerrissenen Hände, die verstümmelten Finger und blaue Zehennägel. „Der Steinbruch ist gut“, betont Marytelli. Sie sagt das, was ihr Vater sagt. Vielleicht aus Gehorsam, vielleicht auch aus Furcht. Denn abends betäubt sich Pomaiah Ganteti, der sein Alter auf 35 bis 40 schätzt, regelmäßig mit scharfem Fusel, mit Country Liquer Marke Sara, der billigsten Attacke auf Gemüt und Verstand. An ruhigen Abenden liegt er auf dem Lehmboden seiner Palmhütte und hört Musik aus einem knatternden Transistorradio. An schlechten Tagen prügelt volltrunken auf seine Frau und die Kinder ein, die längst gelernt haben, die Gedanken ihres Vaters zu denken. „Die Schule ist schlecht“, sagt Marytelli. „Was sollen wir da.“

Doch der blinde Venkenna lässt sich nicht beirren. „Die neue Schule ist gut und das Gesetz zum Verbot der Kinderarbeit ist auch gut.“ Ja, es ist gut. Aber nur auf dem Papier. 45.000 Rupien Strafe, mehr als 2000 DM, sollen die Steinbruchbesitzer davon abschrecken, Kinder im schwarzen Granit zu beschäftigen. Aber die vielen Rupien schrecken niemanden ab. Sollte einmal ein Regierungskontrolleur den Weg in die Steinbrüche finden, wird er mit Sicherheit kein Kind dort antreffen. „Da wird schnell gewarnt“, sagt ein Gewerkschaftsvertreter. Doch Warnungen erübrigen sich. Bislang wurde noch kein Kontrolleur gesichtet. „Die meisten Kinder arbeiten in den privaten Steinbrüchen“, weiß Pi Ramulu von der Indra Society. Der 52-jährige war als Kind schon Steinbrucharbeiter in Rajamundri und kam mit seinen Eltern nach Yeleswaram, „als über den Steinen noch der grüne Wald wuchs“. Früher, erzählt er, „war alles noch viel schlimmer. Da regierten die Steinbruchbesitzer wie Feudalherren. Da waren wir reine Sklaven. Heute arbeiten viele von uns für Vertragsgesellschaften.“

Die Kontrakter zahlen den Lohn nach LKW-Ladungen. Für einen Truck beladen mit zehn Tonnen Schotter bekommen die Arbeitskolonnen je nach Größe der Steine zwischen 250 und 500 Rupien. Das bringt den Arbeitern zwischen 150 und 200 Rupien, zwischen 7,50 und zehn Deutschen Mark – pro Woche. Davon kann keine Familie leben, wenn die Kinder nicht mitschuften. „Wenn wir eigene Lastwagen hätten“, spekuliert Gewerkschafter Pi Ramulu, „das wäre besser. Dann wären wir von den Kontraktern unabhängig. Wir könnten die Steine direkt verkaufen, zum doppelten Preis von 950 Rupien.“ Doch wovon sollen die Arbeiter einen LKW bezahlen. Sie bekommen keine Kredite. Von keiner Bank und von keiner Regierung. „Die Regierung von Andrah Pradesh versprach uns, beim Bau neuer Steinhäuser zu helfen“, sagt Ramulu. „In unseren Hütten wimmelt es von Schlangen und Skorpionen. Und weißt Du was passierte. Gar nichts. Und weißt Du warum? Weil wir alle Daliths sind, Unberührbare. Wir sind nichts als Staubfresser.“

Es ist Freitagmittag. Zahltag. Seit Stunden harren die Steinbrucharbeiter in der prallen Sonne aus, die Männer und Frauen, die sich in den Steinbrüchen von Mister Vengaich verdingen. „Nein“ bestimmt der Manager Ramachandra Rao, „das Fotografieren der Lohnauszahlung ist streng verboten“. Ram der Dolmetscher  grinst und erklärt hinter vorgehaltener Hand. „Kein Wunder. Die schreiben immer einen höheren Lohn auf die Zettel als sie auszahlen. Höhere Ausgaben, weniger Steuern, ist doch klar.“ Und niemand beschwert sich? Ram lacht. „Wie denn. Erstens kann niemand lesen und zweitens, wer sich beklagt, kann sich am nächsten Morgen eine andere Arbeit suchen.“

„Den Arbeitern geht es nicht schlecht“, sagt Rama Reddy Pulagam, „viel besser als den Bauern. Sehen Sie, die Landarbeiter hängen am Rhythmus von Regen- und Trockenzeit, die Steinbrüche jedoch sind das ganze Jahr über in Betrieb. Die Arbeiter haben immer Geld.“ Rama Reddy zählt 70 Jahre, und er ist ein sehr gepflegter, überaus freundlicher Mann. Er trägt ein sauberes Hemd, eine traditionelle Baumwollhose und als einzigen Schmuck einen goldenen Siegelring mit eingraviertem „P“ für den Familiennamen Pulagam. Im Jahr 1959 kam er nach Yeleswaram, war zunächst Kontrakter der Regierung für Straßen- und Hausbau und machte schließlich den ersten Steinbruch auf. Heute besitzt er drei Steinbrüche und einige Trucks. Rund siebzig Leute arbeiten für ihn. Sie alle bekunden einhellig: „Rama Reddy, ja, das ist ein guter Patron“.

Rama lebt mit seiner 15-köpfigen Familie, seinen drei Söhnen sowie deren Frauen und Kindern in einem geräumigen Steinhaus, zweigeschossig mit Balkon, Kühlschrank und Satelliten-TV. Er lässt eisgekühlte Limonade servieren und lächelt voller Sanftmut, seine Enkeltöchter auf seinem Schoß. Und wenn er erzählt, dann sieht er sich als Pionier, als Entwickler und Fortschrittsmacher. Und vielleicht hat er nicht einmal unrecht. Denn er glaubt nicht an „King Raju“. Das Vertrauen in den Gott der Steine hält er für bloßen Aberglauben. „Wichtiger ist eine gute Erziehung, Schule und Ausbildung.“ Seine drei Söhne haben alle studiert, Ingenieurswesen. „Natürlich sollten alle Kinder aus den Steinbrüchen zur Schule gehen“, sagt er. „Aber die Eltern wollen das nicht. Und wissen Sie warum?“ Nein. „Weil die meisten ihr Geld lieber für Schnaps ausgeben.“