Biografisches

Foto Tim Marquardt

Germanist und Theologe
 Geboren wurde ich 1957 in Lenhausen, einem Dorf im westfälischen Sauerland. Nach dem Abitur 1976 am Rivius-Gymnasium in Attendorn studierte ich an der Wilhelms-Universität in Münster Germanistik und Katholische Theologie und  unterrichtete einige Jahre junge Bergleute im Ruhrgebiet. Mitte der achtziger Jahre arbeitete ich intensiv an einer Doktorarbeit in katholischer Dogmatik, über den Gottesbegriff vom „absoluten Geheimnis“ bei Karl Rahner. Nach einigen Publikationen in theologischen Fachzeitschriften gab ich das Vorhaben der Promotion auf. Da ich nebenbei für diverse Zeitungen Reportagen schrieb, entschied ich mich für den Beruf des freien Journalisten und Fotografen, der mir spannender und lebensnaher schien als der des Theologen und Akademikers. Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich in einer ehemaligen Kornbrennerei im Münsterland, wo es niemanden stört, wenn man beim Blues den Gitarrenverstärker ein bisschen weiter aufdreht.


Journalist und Fotograf

Seit dreißig Jahren schreibe und fotografiere ich für deutsche und europäische Tageszeitungen und Magazine aber auch für Hilfsorganisationen wie Renovabis, die Solidaritätsaktion der Deutschen Katholiken mit dem Menschen in Mittel- und Osteuropa. Journalistische Reportagereisen und fotografische Auftragsarbeiten führten mich in mehr als 60 Länder nach Amerika, Asien und Afrika. Meine Themen finde ich in Grenzbereichen, in denen traditionelle Lebensformen, moderne Zivilisation und die Gesetze des freien Marktes aufeinanderprallen: Holzköhler in Brasilien, Müllsammler in Kairo, Smaragdsucher in Kolumbien oder Steinbruchkinder in Indien.
Mein geografischer und kultureller Arbeitsschwerpunkt liegt jedoch in den postsozialistischen Ländern in Ost- und Südosteuropa. So dokumentiere ich seit 1990 das Leben der Zigeuner und arbeite an einer Langzeitstudie über die Blutrache in Albanien. Und natürlich interessieren mich immer wieder die wunderbaren wie auch sonderbaren Traditionen der Volksfrömmigkeit. So erschienen in den neunziger Jahren die Text-und Fotobildbände „Dem Himmel nah. Mysterien, Mythen, Rituale“ und „Lourdes“. Gefördert wurden meine fotojournalistischen Arbeiten etwa mit Stipendien des Open Society Institute in New York und Budapest oder der deutschen VG Bild-Kunst.

Schriftsteller
Krise überall! In den letzten Jahren sind der publizistische Markt und das mediale Interesse an erzählenden Reportagen dramatisch eingebrochen. Um nicht die Ohnmacht eines engagierten Journalismus beklagen zu müssen, vertraue ich zusehends der Stimme meiner literarischen Fantasie. Im November 2009 erschien in der Deutschen Verlaganstalt in München der Roman „Wie die Madonna auf den Mond kam“. Zurzeit ist der Roman in diverse Sprachen übersetzt und wurde u.a. in publiziert in: Brasilien, England, Frankreich, Israel, Italien, Niederlande, Polen, Schweden, Spanien und seit Juli 2013 bei Randomhouse in den USA. Im Dezember 2012 erhielt die französische Ausgabe der „Madonna“ in Brüssel den Europäischen Buchpreis in der Kategorie „Roman“. Mein zweiter Roman „Pakete an Frau Blech“ (DVA) wird seit im Frühjahr 2015 in den Buchhandlungen ausgepackt.