„Eine erfrischend undogmatische Verteidigung eines selbstbewussten Glaubens, ein spannendes und
glaubwürdiges Plädoyer für einen neuzeitigen Typus des Pilgers, unterwegs, weltoffen und fragend.“
Silke Niemeier, in: Süddeutsche Zeitung
Klappentext:
Imagine: Kein Himmel, keine Hölle, kein Gott! Nicht nur John Lennon erträumte eine friedliche Welt ohne Religion. Immer mehr Menschen scheint die Abkehr vom Glauben das Heilmittel gegen Kriege, Unrecht und Gewalt, gegen Fanatismus, Unmündigkeit und kirchliche Bevormundung.
Rolf Bauerdick folgt den Wegen und Irrwegen des Christentums der Gegenwart nicht als distanzierter Beobachter. Er zeigt, was es heißt, wenn der Mensch die spirituelle Dimension seines Daseins verliert. In einer Zeit, in der die alten Gottesbilder verschwinden und der Mensch selbst zum Maß aller Dinge wird, wirbt Bauerdick für einen selbstbewussten Glauben, der Tradition und Freiheit versöhnt. Dieser Glaube lebt vom steten Wachhalten des Fragens und verlässt sich nicht auf ewig gültige Antworten. Rolf Bauerdicks Buch ist eine äußere und innere Reise auf den Spuren einer der zentralen Fragen des Menschseins.
Aus dem Vorwort:
Die Selbstverständlichkeit, mit der frühere Generationen von Gott sprachen, ist verschwunden. Die Selbstgerechtigkeit, mit der religiöse Fundamentalisten dies heute noch tun, ist naiv und anmaßend. Kein Weg führt zurück in angeblich glaubensfestere Zeiten. Man mag dem nachtrauern, mag eine geistliche Orientierungslosigkeit bejammern und den Autoritätsverlust der Kirchen beklagen. Aber die Entkoppelung von tradierten Gewissheiten des Glaubens kann auch ein Gewinn sein. Unsere Freiheit hat uns erlaubt, uns von Gott zu verabschieden. Aber nie waren wir freier, in der Erfahrung des Verlustes nach Gott zu fragen. Nicht mehr und nicht weniger beanspruchen die zwölf Kapitel dieses Buches. Es kann und will keine theologischen Spekulationen anstellen und erst recht kein spiritueller Ratgeber sein. Es lebt, so hoffe ich, vom Wachhalten der Frage. Karl Rahner war sich sicher: Wo die Frage nach Gott stirbt, dort stirbt auch der Mensch: »Wenn das Wort Gott verschwunden ist, spurlos und ohne
Erinnerungsrest, dann hätte der Mensch das Ganze und seinen Grund vergessen, und zugleich vergessen – wenn man das noch so sagen könnte – dass er vergessen hat. Was wäre dann? Wir können nur sagen: Er würde aufhören, ein Mensch zu sein. Er hätte sich zurückgekreuzt zum findigen Tier.«
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„Eine deutsch-deutsche Geschichte, haarscharf an der Realität vorbei und trotzdem sehr, sehr lesenswert.“
Evelyn Fischer im MDR
„Ein großer, richtig guter Roman, dessen Storys einen schnell einhüllen.“
Neue Ruhr Zeitung
„Kurios, spannend, melancholisch, traurig und doch wieder voller Leben. Lassen sie sich von dieser Erzählkunst einfangen.“
Cathrin Brackmann im WDR
„Während der Lektüre wird einem ganz schwindelig vor lauter Leseglück. Kein Wunder, denn Bauerdicks Worte besitzen eine berauschende Wirkung.“
Susann Fleischer, auf Literaturmarkt.info
„Mehr davon!“
Lübecker Nachrichten
Gerade hat Maik Kleine seinen väterlichen Freund, den Zirkusdirektor und Illusionskünstler Alberto Bellmonti, mit viel Pomp zu dessen letzter Ruhestätte begleitet, da wird das Grab des Toten verwüstet. Verstörende Meldungen über Bellmontis angebliche Stasi-Vergangenheit tauchen auf. Zusammen mit Szymbo, dem Kapellmeister, und Albina, der schwebenden Jungfrau, macht Maik sich auf die Suche nach der Wahrheit. Schon bald muss das Trio erfahren, dass der Meister der Illusionen mit seiner Kunst der Verstellung auch das eigene Leben inszenierte. Maik stößt auf rätselhafte Hinweise, die in seine eigene Vergangenheit zurückführen, zu jener Tragödie in der Neujahrsnacht 1979, als der damals Dreizehnjährige in Leipzig seine beiden Geschwister verlor.
Ein von unbändiger Erzähllust getriebener Roman, in der die Helden zu Detektiven einer abenteuerlichen Spurensuche werden, in Welten, die eigenen Gesetzen folgen. Ob im Jesuitenkolleg oder in der Zirkusmanege, in einem Apothekenmuseum oder einer Stasi-Giftküche, in einem Berliner Fünfsternehotel oder einem Budapester Hinterhof, überall fügt Maik Kleine die Puzzleteile seiner undurchschauten Biografie zusammen. Bis immer klarer wird, dass sein Schicksal mit dem Inhalt jener Pakete verknüpft ist, die seine Tante Vera einst aus dem Westen in die DDR schickte.