„Um zu verstehen, wieso Rolf Bauerdick auf das Wort „Zigeuner“ besteht, lohnt es sich, das achte Kapitel seines Buches zuerst zu lesen.“Plädoyer für einen ehrenwerten Begriff“ heißt es. „Um es klar zu sagen: Es ist respektlos, einen Sinto oder eine Sinteza ‚Zigeuner‘ zu nennen, wenn diese nicht Zigeuner oder Zigeunerin genannt werden wollen“, schreibt Bauerdick dort. Doch ähnlich falsch sei es, darauf zu bestehen, dass „Zigeuner“ ein Schimpfwort sei.“
Oskar Piegsa auf Spiegel-online.de
„Rolf Bauerdick wagt in seinem neuen Buch nicht nur, Zigeuner auch Zigeuner zu nennen. Scharfsichtig bringt der Journalist uns auch ihren tristen Alltag näher, ohne sie zu verklären oder zu verteufeln.“ „Nie erlaubt Bauerdick sich den bösen Gedanken des „So-sind-sie-eben“. Nie sind seine teils drastischen und deprimierenden Beschreibungen von Ressentiment oder Rassismus, den wir Deutschen uns ja so gerne in vorauseilender Selbstkritik attestieren, getragen. Eher von einer tiefen Traurigkeit und Verzweiflung.“
„Ein bemerkenswertes Buch.“
Andrea Seibel, in: Die Welt
„Bauerdick schreibt über die Zigeuner „liebevoll, ohne sie zu verklären“. Er zeigt, wie sie „heute noch verfolgt werden, zum Beispiel durch den alltäglichen Rassismus in Ungarn“. Eindringlich beschreibt er die Armut von Familien, schildert aber auch „ihren Stolz und ihre Traditionen“, in einem „lebendig geschriebenen Buch“, das „in der aktuell notwendigen Diskussion viele interessante Anstöße gibt.“
Heike Langenberg in „Der Buchtipp“, VERDI-News
Bauerdick ist einer der „selbsternannten Roma-Experten“, die „innerhalb der autochthonen Dominanzgesellschaft“ im postfaschistischen Deutschland wie „Pilze aus dem Boden“ schießen und die „in drittklassigen Talkshows schon immer alles wahlweise über die Roma, das Volk der Roma oder schlimmer noch über die Zigeuner wussten“, wobei er häufig Personen zitiert, „ohne jedoch Nachweise in Form von Literaturangaben zu liefern“. Als Multiplikator antiziganistischer Ressentiments und antiziganistischer Stereotypen nähert sich Bauerdick, „weit entfernt von multiperspektivischer Reflexion“, „seiner zu untersuchenden Zielgruppe und seinem Untersuchungsgegenstand Roma“ höchst fragwürdig und unseriös und schafft es nicht, „mit seinem rassistischen, essentialisischen, exotisierenden und romantisierenden Blickwinkel von den Normalitätsvorstellungen seiner eigenen westlichen Kultur zu distanzieren und Roma aus deren eigenen kulturellen und sozialen Kontext zu begreifen“, weshalb sie „niemals wissenschaftliche Objektivität widerspiegeln können“. „Bauerdick spricht sogar von Eigenarten zigeunerischen Identität (S. 337), d.h. er schreibt Sinti und Roma unabhängig vom Individuum unveränderliche Wesenszüge zu. Das ist Rassismus pur.“
Michael Lausberg, in diversen antifaschistischen, antirassistischen und anti-antiziganistischen Anti-Portalen und in der UZ, der Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei
„Das beste Buch zum Thema“
Erhard Schütz, in: der Freitag
„Bauerdick stellt dem politkorrekten Regelwahn der Antiziganismusforscher und Verbandsfunktionäre die Selbstbekenntnisse und das wirkliche Leben der Zigeuner gegenüber. Er fordert Respekt für Zigeuner, die keine Roma sein wollen und umgekehrt, und er greift die Opferverbände an, die ihre Klientel entmündigen und jede Analyse der Misere ersticken mit Verweis auf Rassismus und Armut.“ Rolf Bauerdick ist nicht nur ein begnadeter Erzähler und unerschrockener Polemiker. Er ist begabt mit der Fähigkeit, das Vertrauen dieser Außenseiter zu gewinnen; er will nichts enthüllen, sondern lässt sich stattdessen ein auf ihre Lebensschläue, Gastfreundschaft und Fröhlichkeit noch unter schlimmsten Bedingungen.“
Regina Mönch, in: FAZ
„Dies ist ein sehr dichtes, manchmal fast beklemmendes Buch, das nie einseitig Partei ergreift. Der Autor und Fotograf Rolf Bauerdick hat den Mut, Tabus anzusprechen, starre Ansichten in Frage zu stellen und hineinzuleuchten in dunkelste Winkel Europas – und darüber zu schreiben. Damit gibt er den Zigeunern ihre Menschlichkeit zurück, gesteht ihnen zu, gute und schlechte Eigenschaften zu haben wie alle Menschen auf dieser Welt, und holt sie so aus der Keimfreiheit der übertriebenen politischen Korrektheit … Ich finde das erleichternd und befreiend.“
Eva Schuster in dem Online-Magazin „Eselsohren“
„Wie ein roter Faden durchzieht Polemik gegen den in Deutschland geführten Diskurs das Buch. Der Autor prangert einen „inflationären Rekurs auf den Völkermord unter den Nationalsozialisten“ als „Standardrepertoire grobschlächtiger Totschlagargumente an“ und belegt das recht einleuchtend mit zahlreichen öffentlichen Debatten. Den gehemmten Umgang mit längst manifesten Problemen kreidet Bauerdick besonders dem deutschen Zentralrat der Sinti und Roma an. Der okkupiert den Alleinvertretungsanspruch und fokussiert die öffentliche Debatte auf Diskriminierung und Geschichtsaufarbeitung, findet Bauerdick. Viele andersdenkende deutsche Sinti kommen bei ihm zu Wort. Ganz schlecht kommen bei der Bestandsaufnahme die Antiziganismusforscher weg, die oft viel zu eng mit dem Zentralrat verbandelt seien. Vom Leben der Zigeuner hätten diese Wissenschaftler keine Ahnung, meint der Autor.“
Sabine Pamperrien auf: Deutschlandradio
„Über Klischees und Wahrheit. Ein kritisches und fundiertes Werk.“
Basler Zeitung
„Ein Großteil des Buchs widmet sich kommentarlosen und dafür umso eindrücklicheren Alltagsbeschreibungen der Zigeuner. Über Leben auf der Müllhalde und europaweit „rotierende“ Bettel-Banden. Über Menschen, die Würde, Initiative und Selbstbestimmung verloren haben. Aber auch über humorvolle, liebenswerte Schlitzohren. Über Menschen, deren ungezähmte Wildheit, weit in die Vergangenheit des aus Indien nach Europa eingewanderten Volkes zurückweist. Und immer wieder über „Gadsche“, wie Fremde unter Zigeunern heißen, die zu Hass und Gewalt gegen die Minderheit aufstacheln. Bauerdicks „Begegnungen mit einem ungeliebten Volk“, wird keiner so schnell vergessen.“
Matthias Friedrich, in: Gießener Anzeiger
„Nützen kann das Buch, indem es Einblicke in eine Realität gibt, die viele Gut- und Schlechtmeinende einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Als glänzender Erzähler geht Bauerdick mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen sensibel und aufrichtig um. Wenn er reflektiert und analysiert, gewährt er dem kritischen Leser freimütig Einblick in seine Widersprüche,was ebenfalls lehrreich sein kann. Schaden wird das Buch nicht, denn es lässt sich keine Folgerung daraus ziehen. Man kann nichts tun, so sind sie eben – das ist das ganze Ergebnis, das nach allem erzählerischen und gedanklichen Aufwand bleibt, und so weit waren wir auch vorher schon. Bauerdicks romantische Empfehlung, sich statt des Elends und der Diskriminierung eben die „zigane Unangepasstheit, die Art, gegen den Strich zu denken, die Großherzigkeit, den Humor, die Herzlichkeit den Gleichmut“ und die „Schlitzohrigkeit“ der Zigeuner zum Gegenstand zu machen, schadet so wenig wie sie nützt. Rolf Bauerdick ist gerade so weit gekommen, wie man eben kommt, wenn man das Geheimnis der Armut bei den Armen sucht.“
Norbert Mappes-Niediek in: Nevipe (Zeitschrift des Rom eV. Köln)
„Die Spannung, die das im besten Sinne nonkonformistische Buch enthält, verlässt den Leser nicht bis zur allerletzten Seite.“ „Das Buch überzeugt, weil der Autor die Verhältnisse an allen Brennpunkten des Zigeunerlebens in Europa selbst kennt“ und es „ist auch ein mutiger Kampf gegen den Alleinvertretungsanspruch des Zentralrats und ihrer Führungselite“ und „der Kampf eines Reporters darum, dass man diesem Volk nur helfen kann, wenn man es mag und liebt.“ „Das Buch ist unerschöpflich“, „ein wichtiges Buch für uns Deutsche“.
Rupert Neudeck für: Grünhelme.de
„Hier schreibt jemand, der ehrlich interessiert ist am Schicksal der Menschen. Subjektiv, kenntnisreich, bildhaft. Und erfrischend frei von Scheuklappen. Es ist ein leidenschaftlicher Appell an ziganes Selbstbewusstsein, an ein Gespür für menschliche Würde. An einen Blick, der wohlwollend ist, aber nicht blauäugig, der urteilt, aber nicht richtet.“
Carsten Dippel, auf: SWR2 – Buchkritik
„Bauerdick benennt stets klar die Verantwortlichkeiten: Gewiss fördert die Armut in den Roma-Siedlungen in Bulgarien und Rumänien die Prostitution. Sie ist aber nicht die Ursache dafür. Die Ursache sind die Männer, die ihre Frauen und Schwestern in Europas Bordelle schicken. „Hinter jeder Frau steht ein Mann“,sagt eine Betroffene im Buch.“ „Auch wenn er bisweilen an ihnen verzweifelt: Rolf Bauerdick schätzt die Zigeuner, ohne sie zu verklären: er mag ihre Unangepasstheit, ihre Art, gegen den Strich zu denken. Er mag ihre Großherzigkeit, Humor und Herzlichkeit und ja, auch ihre Schlitzohrigkeit.“ „Gerade in Deutschland verstellen Vorbehalte und Berührungsängste immer noch den Blick. Man sollte das „ungeliebte Volk“ aber schon ein stückweit kennen, bevor man sich zutraut, ein Klischee von der Realität zu unterscheiden. Rolf Bauerdicks Buch hilft beim Kennenlernen.“
„Ein lebenspraller Erfahrungsschatz, geschildert in einer für ein Sachbuch ungewöhnlich leuchtenden, bildreichen Sprache.“
Clemens Hoffmann. In: WDR5 Osteuropa-Magazin
„Bauerdicks Buch ist vor allem ein großes und hinreißend zu lesendes Abenteuerbuch und – wie jedes gute Abenteuerbuch, ein Plädoyer für die Freiheit: eine Freiheit, die sich nur gemeinsam verwirklichen und erhalten lässt.“
Sabine Zaplin, auf: BR B5aktuell – Neues vom Buchmarkt
„Bauerdicks Erzählungen strahlen eine große Kraft aus. Immer in der Hochachtung vor der Kultur und des Alltags eines ungeliebten und unverstandenen Volkes.“
Winfried Stanzick, auf: Buchtips.net
„Rolf Bauerdick hat kein Buch über Zigeuner geschrieben, sondern entführt den Leser auf eine nachdenkliche Reise in ihre Welt. Beeindruckend.“
Matthias Koeffler: Lesetipp der BuchMarkt-Redaktion
„Großartig! Diese Sammlung an Erfahrungen, Hintergrundinformationen und Überlegungen ist meiner Meinung nach die derzeit beste Publikation zu diesem Thema. Nicht nur in der Stilistik spannend und lebendig geschrieben zeichnet es mit großer Warmherzigkeit und in würdevoller Betrachtungsweise ein realistisches Bild des sehr unterschiedlichen, vielfältigen Lebens der Roma und der Unfähigkeit hier in Deutschland auf Augenhöhe mit den Zigeunern umzugehen.“
Kerstin Kozubek, auf: amazon.de