Einblicke in eine unbekannte Welt
Vorbehalte und Berührungsängste, nicht zuletzt ein Erbe des Nationalsozialismus, verstellen in Deutschland den Blick auf das Thema Zigeuner. Rolf Bauerdick hingegen tauchte ein in die Kultur der größten europäischen Minderheit. Während mehr als einhundert Reisen in elf Länder begegnete er Menschen, die sich, politisch unkorrekt, mit selbstverständlicher Unbefangenheit als „Zigeuner“ bezeichneten. Mit erzählerischer Kraft und kritischem Wohlwollen schöpft Bauerdick aus der Fülle seiner Erfahrungen und schildert den Alltag der Zigeuner, ohne ihre massive Diskriminierung zu beschönigen und sie von ihrer Eigenverantwortlichkeit zu entbinden. Er geht den Ursachen einer dramatischen Verelendung und der Zunahme ethnischer Konflikte auf den Grund, frei von dem Vorurteil, dass die einen immer Opfer, die anderen immer die Täter sind.
DVA Hardcover, 350 Seiten, mit 33 S/W Fotos, 22,99 €
E-Book, Kindle-Edition 18,99 €
Eine Taschenbuchausgabe mit einem Nachwort von Rupert Neudeck erscheint im Herbst 2015
Medienecho
„Gründlich recherchiert, mitreißend erzählt und politisch gar nicht korrekt.“ „Rolf Bauerdick ist ein mitfühlender Beobachter und Begleiter, aber auch ein gründlicher Reporter, der nachhakt und zu verstehen versuche, warum sich trotz hocherregter öffentlicher Debatten für die Betroffenen nichts verbessert.“
Regina Mönch, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Rolf Bauerdick will den Begriff Zigeuner wertfrei benutzen, und er will sich als Sprachrohr gegen eine angeblich ‚politisch korrekte‘ aber vermeintlich von den tatsächlichen Roma abgehobene Elite etablieren. Er reklamiert damit eine Definitionsmacht, wie sie Wissenschaftler und selbsternannte Zigeunerexperten seit jeher für sich in Anspruch nahmen.“
Herbert Heuß, Repräsentant des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Das Buch ist „auch ein mutiger Kampf gegen den Alleinvertretungsanspruch des Zentralrats“ und „der Kampf eines Reporters darum, dass man diesem Volk nur helfen kann, wenn man es mag und liebt.“ „Ein wichtiges Buch für uns Deutsche.“
Rupert Neudeck für: Grünhelme.de
„Hier schreibt jemand, der ehrlich interessiert ist am Schicksal der Menschen. Subjektiv, kenntnisreich, bildhaft. Und erfrischend frei von Scheuklappen. Es ist ein leidenschaftlicher Appell an ziganes Selbstbewusstsein, an ein Gespür für menschliche Würde. An einen Blick, der wohlwollend ist, aber nicht blauäugig, der urteilt, aber nicht richtet.“
Carsten Dippel, auf: SWR2 – Buchkritik
„In vierzehn Kapiteln zeigt der Autor weit mehr als nur die Lebensbedingungen seiner Protagonisten. Er ordnet ein, zeichnet nach – und legt den Finger in die Wunde. Bauerdick hat mit ihnen gelebt, Freundschaften geknüpft, sich mit allen Aspekten ihres Daseins auseinandergesetzt. Mit viel Herz erzählt er davon: vom Stamm der Kalderasch, die über Jahrhunderte als Kesselflicker Ansehen für ihre handwerklichen Fähigkeiten genossen und nun wegen billiger China-Importe ihr Auskommen verlieren. Von traditionellen Pilzsammlern, die wegen des Klimawandels keine Pilze mehr finden. Von den Ursari, die nicht begreifen, dass die Welt keine Tanzbären mehr sehen mag.“
Sabine Pamperrien, Deutschlandfunk
Reportagen
Interviews
- Der Spiegel: „Warum darf man Zigeuner sagen?“
- a tempo: Licht- und Schattenseiten
- Basler Zeitung: Zur BuchBasel 2013
- Playboy: Gespräch mit Rüdiger Winter
- Meinesüdstadt.de: Reiseberichte aus dem Leben der Zigeuner