
Zigeuner – Begegnungen mit einen ungeliebten Volk
„Gründlich recherchiert, mitreißend erzählt und politisch gar nicht korrekt.“
Regina Mönch, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Gründlich recherchiert, mitreißend erzählt und politisch gar nicht korrekt.“
Regina Mönch, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung
SPIEGEL : Herr Bauerdick, Sie sprechen in Ihrem Buch von „Zigeunern“ anstatt von „Sinti“ und „Roma“. Warum politisch so unkorrekt?
Ist der Terminus Zigeuner nicht diffamierend?
Ja, es gibt eine Tradition, in der diffamierend von Zigeunern gesprochen wird. Das ist ein übles Erbe des deutschen Nationalsozialismus. Die selbstbewussten Zigeuner, die ich kenne, sagen jedoch: Warum sollen wir den Nazis den Sieg über diesen Namen überlassen? …
Nicht dass wir etwas nicht wissen ist oft ein Problem, sondern dass wir uns darüber nicht im Klaren sind. Was sind Tatsachen, was Meinungen, was Klischees oder Vorurteile?
Vielleicht liegt die Wurzel für mein starkes Interesse für das Volk der Roma sehr lange zurück. Es war im Sauerland, ich war zwölf Jahre alt. Ich fuhr damals mit einem nagelneuen Fahrrad an einem Zigeunerlager vorbei, hielt an, war neugierig …
Im Besonderen stört mich die elitär-akademische Antiziganismusforschung. Ein Beispiel. In Ungarn gibt es einen kleinen Ort namens Kálló, in den ich häufiger fahre. Eines Tages wollte ein deutscher Antiziganismusforscher diesen Ort besuchen …